ROSENWURZ BEI POTENZPROBLEMEN

Rosenwurz (Rhodiola rosea) zählt zur Gattung der Rhodolia in der Familie der Dickblattgewächse. Die sukkulente Pflanze ist vor allem in arktischen Regionen und den Höhenlagen auf der Nordhalbkugel verbreitet.

Besonders gut wächst er auf feuchten Böden und in feuchten Felsspalten. Sie wird zwischen fünf und 35 cm hoch, meist jedoch bleibt die Wuchshöhe unter 20 cm. Die Wurzeln sind Pfahlwurzeln; der knollige Stamm, den die Wurzel der Pflanze ausbildet, riecht ähnlich wie eine Rose, wenn er verletzt wird. Daher stammt der deutsche Name der Rhodiola rosea.

Die Blätter sind wechselständig am Stengel verteilt und haben eine blaugrüne Färbung. Die Blattfläche ist etwa 1 bis 4 cm lang und 2 mm bis 1 cm breit. Rosenwurz ist getrenntgeschlechtlich, es gibt weibliche und männliche Exemplare. Die Blüten stehen in bündeligen Blütenständen dicht zusammen. 

Sie verströmen einen angenehmen Duft und haben vier, manchmal fünf Kelchblätter. Weibliche Blüten sind gelb und nehmen beim Verblühen eine rote bis orangene Farbe an; die männlichen Pflanzen blühen purpurfarben.

Die Früchte des Rosenwurzes sind behaarte und fleischige Balgfrüchte, die in Gruppen von drei bis sechs zusammenstehen. Die Frucht ist rot und öffnet sich von oben, um die 0,5 bis 1 mm großen Samen freizugeben.

Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel gegen Potenzprobleme

Die Wurzel des Rosenwurzes enthält insbesondere Salidrosid, Rosavin (beides phenolische Glykoside) und Tyrosol. In Sibirien wird Rosenwurz ähnlich angewendet wie Ginseng in Asien, nämlich insbesondere zur Steigerung der Gedächtnisleistung und der Konzentration, aber auch zur generellen Steigerung der Leistungsfähigkeit und zum Stressabbau. Auch die Potenz soll durch die regelmäßige Einnahme von Rosenwurz gesteigert werden.

Forscher vermuten, dass dies daran liegen könnte, dass die Pflanze eine Änderung des Serotonin- und des Dopaminniveaus herbeiführt. Dafür könnte eine ganze Reihe verschiedener biochemischer Prozesse verantwortlich sein. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür bislang nicht.

Allerdings wird die Pflanze in den verschiedenen Kulturräumen, in denen sie heimisch ist, bereits seit Jahrhunderten und Jahrtausenden in der traditionellen Heilkunde eingesetzt. 

Die potenzsteigernde Wirkung wird oft auf die stressreduzierende Wirkung des Rosenwurzes zurückgeführt, da ein großer Teil der Potenzstörungen auf Stress zurückzuführen ist. Die Wirkung des Rosenwurzes wäre dann also mittelbar. In der traditionellen russischen und skandinavischen Medizin hat man jedoch mit dem Einsatz von Rosenwurz zur Behandlung von Potenzproblemen gute Erfahrungen gemacht.

Studien zu Rosenwurz

Zu Rosenwurz gibt es aktuell noch keine belastbaren wissenschaftlichen Ergebnisse. In einer sehr kleinen Studie berichteten 26 von 35 Männern mit erektiler Dysfunktion und/oder vorzeitiger Ejakulation über Verbesserungen ihrer sexuellen Funktion, nachdem sie drei Monate lang mit Rhodiola rosea behandelt wurden. Da aber zum einen nur der subjektive Eindruck der Probanden erhoben wurde und zum anderen unklar ist, wie viele der Probanden an erektiler Dysfunktion, wie viele an vorzeitiger Ejakulation litten, sind die Ergebnisse wenig aussagekräftig. Weiterhin ist die Gesamtzahl der Testpersonen zu gering, um weitreichende Schlussfolgerungen zu ziehen.

Es gibt noch eine weitere Studie, die sich mit der Wirkung von Rosenwurz bei sexuellen Funktionsstörungen befasst. Darin äußerten sich 75% der 40 Teilnehmern positiv zum Effekt auf ihre sexuelle Leistungsfähigkeit. Allerdings gab die Studie weder an, ob es sich ausschließlich um Männer handelte, noch, ob diese an erektiler Dysfunktion litten. Auch diese Studie ist daher wissenschaftlich nicht belastbar.

Daher beruht die Einnahme von Rosenwurz zum Zwecke der Potenzsteigerung derzeit fast ausschließlich auf Erfahrungen aus der Kräuterheilkunde.

So nimmt man Rosenwurz richtig ein

Konsumiert wird Rosenwurz als Tee oder Extrakt – auch Kombipräparate, die Rosenwurz enthalten, sind erhältlich. Der Extrakt wird meist in Form von Kapseln eingenommen, da dies eine genaue Dosierung ermöglicht.

Was die Dosierung anbelangt, so ist sie von der Qualität des zugrundeliegenden Extraktes abhängig. Dafür wiederum ist der Gehalt an Rosavin entscheidend. Standardmäßig enthalten die Extrakte 1%, 2%, 3% oder 5% Rosavin.

Bei der niedrigsten Konzentration von Rosavin (1%) ist eine Tagesdosis zwischen 400 und 1000 mg empfohlen.
Bei einer Rosavin-Konzentration von 2% liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen 200 und 500 mg.
Bei einer Rosavin-Konzentration von 3% liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen 150 und 400 mg.
Bei einer Rosavin-Konzentration von 5% liegt die empfohlene Tagesdosis zwischen 100 und 300 mg.

Rosenwurz sollte über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, um seine Wirkung voll zu entfalten. Es kann bis zu zwei Wochen dauern, bis sich eine Wirkung zeigt. Alle Angaben zur Dosierung sind lediglich Richtwerte. Die optimale Dosierung sollte mit einem Arzt vorab besprochen werden.